Leseprobe: Ferien in Stepenitz

(...) Immer wieder auch kehrten meine Gedanken zurück an die Stätten meiner Kindheit, nach Stepenitz. Und wenn der Urlaub nahte, dann hielt mich nichts im schönen Rüdersdorf, dann wurden die Koffer gepackt, und ab ging die Fahrt ins liebe Pommernland, zu zweit zuerst, nach einem guten Jahr zu dritt und noch einige Jahre später gar zu viert. Ich möchte wohl sagen, dass im ersten Jahrzehnt unseres Ehelebens Urlaub und Stepenitz zu einem Begriff wurden.
Besonders die Sommer- und Herbstferien hatten es in sich, baden, angeln, tanzen, spazieren gehen, mit Bekannten erzählen, im Garten helfen oder auch nicht helfen, Pilze sammeln und Blaubeeren pflücken, alles war wieder da! Ich fand meine Schulfreundinnen wieder, mein Mann konnte in Vaters Werkstatt seine ersten Versuche mit den Maschinen machen, konnte basteln nach Herzenslust, und für die Kinder war es ohnehin ein Paradies, sie nannten Stepenitz ihre zweite Heimat.

Aus: (C) Spreu im Wind - 1945

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